Meditation

Meditation bei ME/CFS: Evidenzbasierte Ansätze zur Symptomlinderung und Stressregulation

Was bedeutet Meditation bei ME/CFS? Meditation und Achtsamkeitsübungen gewinnen zunehmend an Bedeutung als unterstützende Maßnahme für Menschen mit Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS). Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass gezielte Entspannungstechniken helfen können, die Überaktivität des autonomen Nervensystems zu regulieren – ein zentrales Problem bei ME/CFS und verwandten Erkrankungen wie Fibromyalgie. Studien zeigen, dass Meditation nicht nur die Stressreaktion (Adrenalinausschüttung) abschwächen, sondern auch die Wahrnehmung von Müdigkeit und Schmerzen positiv beeinflussen kann. Besonders im Rahmen des Pacing, einer bewährten Strategie zur Vermeidung von Überlastung, kann Meditation eine wertvolle Ergänzung darstellen – mecfs.de+1.

Wirkung

Wie wirkt Meditation auf das autonome Nervensystem? Das autonome Nervensystem spielt bei ME/CFS eine entscheidende Rolle: Viele Betroffene leiden unter einer Dysregulation, die sich in Symptomen wie Herzrasen, Blutdruckschwankungen oder Schlafstörungen äußert. Meditation fördert die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems („Ruhenerv“), was zu einer Beruhigung des Körpers und einer Reduktion von Stresshormonen führt. Dies kann langfristig dazu beitragen, die Post-Exertionelle Malaise (PEM) zu mildern und die allgemeine Belastbarkeit zu verbessern. Eine aktuelle Übersichtsarbeit des Charité Fatigue Centrums betont, dass Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen das Nervensystem stärken und so die körperliche Erholung unterstützen – mecfs.de+1.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Was sagt die Forschung?

  • Pilotstudien zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitsmeditation bei einigen ME/CFS-Patient:innen zu einer Verringerung von Fatigue und einer besseren Stressbewältigung führt. Allerdings wird betont, dass Meditation keine kausale Therapie darstellt, sondern als begleitende Maßnahme eingesetzt werden sollte – mecfs.de.
  • Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS empfiehlt in ihren Leitlinien, Meditation und andere Entspannungsverfahren in den individuellen Behandlungsplan zu integrieren – stets in Absprache mit behandelnden Ärzt:innen und unter Berücksichtigung der persönlichen Belastungsgrenzen – mecfs.de+1.
  • Besonders bei Fibromyalgie, das häufig mit ME/CFS einhergeht, belegen Studien, dass Meditation die Schmerzwahrnehmung und Lebensqualität verbessern kann. Die positiven Effekte auf das zentrale Nervensystem und die Stressverarbeitung sind dabei gut, dokumentiert – neuropraxis-gruenwald.de.

Praktische Umsetzung: Meditation in den Alltag integrieren Meditation lässt sich flexibel in den Tagesablauf einbauen – selbst bei starker Einschränkung. Wichtig ist, kurze Einheiten (5–10 Minuten) zu wählen und auf den eigenen Körper zu hören. Beliebte Methoden sind:

  • Geführte Körperwahrnehmung (Body Scan)
  • Achtsamkeitsmeditation (Fokus auf Atem oder Geräusche)
  • Progressive Muskelentspannung (nach Jacobson)

Tipp: Apps oder Audioanleitungen können den Einstieg erleichtern. Wichtig ist, keine Überforderung zu riskieren – Meditation soll entlasten, nicht zusätzlich belasten.

Meditation und Pacing

Eine sinnvolle Kombination, Meditation und Pacing, die bewusste Einteilung von Aktivitäts- und Ruhephasen, ist ein zentraler Baustein im Management von ME/CFS. Meditation kann hier als aktive Erholungsphase genutzt werden, um das Nervensystem zu beruhigen und neue Energie zu tanken. Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS weist darauf hin, dass Entspannungstechniken besonders in Schonungsphasen vor oder nach Belastungen hilfreich sind – mecfs.de+1.

Fazit: Meditation als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes Meditation bei ME/CFS ist kein Allheilmittel, aber eine evidenzbasierte Option, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Wichtig ist, realistische Erwartungen zu haben und die Praxis an die individuellen Möglichkeiten anzupassen. Wer unsicher ist, sollte sich von erfahrenen Therapeut:innen oder Selbsthilfegruppen beraten lassen.

Quellen und weiterführende Links

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