Forschung

Land Baden-Württemberg unterstützt Long-COVID-Forschung mit zwei Millionen Euro

baden-wuerttemberg.de

Die Nationale Klinische Studien Gruppe (NKSG) ist ein interdisziplinäres Netzwerk von Ärzten und Wissenschaftlern mit dem Ziel, translationale Forschung und Therapiestudien für ME/CFS und Post Covid durchzuführen.

Charité

Die gute Nachricht: ME/CFS: Ursache für die Muskelschwäche entdeckt

Der Natriumgehalt in den Muskeln von ME/CFS-Patienten ist höher als bei Gesunden. Das sei der Grund, warum Erkrankte nach geringer körperlicher Belastung einen Rückschlag erleben.

biomedcentral.com

Die Prusty-Akten: HHV-6 im Gehirn von ME/CFS-Patienten gefunden

Muskelnatriumgehalt bei Patienten mit Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome

Diese Studie bietet die Bestätigung dafür, dass ein zentraler Ort der Krankheit bei ME/CFS die Mitochondrien sind:

Keine Neuroinflammation erforderlich? Eine epische Serie von ME/CFS-Hypothesen geht zu Ende

healthrising

Veränderte mikrovaskuläre Durchblutung, Fragmentierung der Mitochondrien, Verarmung der Mitochondrien durch Nährstoffmangel, Reaktivierung von EBV und Herpes Virus 6, Micro-RNAs Freisetzung und Schädigung der Mitochondrien.
Das Bild wird klarer, aber die Behandlungsoptionen sind noch klein.

Long-COVID-Medikament: Hilfe für weitere Betroffene (BC007)

Nachdem die Augenklinik (Direktor: Prof. Dr. Friedrich E. Kruse) des Universitätsklinikums Erlangen Anfang Juli 2021 den weltweit ersten erfolgreichen Heilversuch bei einem 59-jährigen Long-COVID-Patienten verkündet hatte, sind nun zwei weitere Patienten dank des Medikaments BC 007 auf dem Weg der Besserung. Das Team der Augenklinik hat erneut zwei Therapieversuche durchgeführt. Ein 51-jähriger Mann aus dem Allgäu und eine 39-jährige Frau aus Mittelfranken erhielten den Wirkstoff BC 007 im Rahmen einer einmaligen je 75-minütigen Infusion und blieben danach drei Tage unter stationärer Kontrolle. Seitdem wird ihr Gesundheitszustand ambulant weiter überwacht. Die verbesserte Leistungsfähigkeit und Lebensqualität ist bei beiden Betroffenen deutlich spür- und messbar.

Wie schon bei dem ersten behandelten Patienten führte BC 007 auch bei Patient zwei und Patientin drei zeitnah zum Abklingen der Long-COVID-Symptome. „Nach einer COVID-19-Erkrankung zirkulieren spezielle Autoantikörper im Blut. Diese richten sich gegen den eigenen Organismus und können zum Beispiel bestimmte Körperstrukturen schädigen und die Durchblutung beeinträchtigen“, erklärt Augenärztin PD Dr. Dr. Bettina Hohberger. Das Medikament BC 007 wurde vor einigen Jahren eigentlich für Patientinnen und Patienten mit einer schweren Herzerkrankung entwickelt und könnte nun gegen Long COVID zum Einsatz kommen. „Bei den beiden aktuell Behandelten sehen wir: BC 007 neutralisiert die schädlichen Autoantikörper, und die retinale Mikrozirkulation verbessert sich – also die Durchblutung in den feinsten Blutgefäßen des Auges. Das können wir mithilfe der Optischen Kohärenztomografie-Angiografie, der OCT-A, nachweisen. Außerdem haben die klinischen Long-COVID-Symptome bei beiden Behandelten abgenommen“, bestätigt Bettina Hohberger.

Als Auslöser für ME/CFS wird immer wieder der EBV-Virus diskutiert. Die Uniklinik Erlangen forscht an einer neuen Therapiemöglichkeit zur Behandlung von Herpesviren:

BMBF fördert aussichtsreichen Ansatz von Erlanger Forschungsgruppe mit über zwei Millionen Euro

Herpesviren sind allgegenwärtig. Rund 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind mit Herpesviren infiziert – oft ohne es zu wissen und meist ohne Folgen. Für Babys oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Infektion allerdings lebensgefährlich sein. Um diese Patienten schnell und bestmöglich zu behandeln, fehlen bisher jedoch geeignete Medikamente. Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Florian Full vom Virologischen Institut – Klinische und Molekulare Virologie (Direktor: Prof. Dr. Klaus Überla) des Universitätsklinikums Erlangen möchte dies ändern und verfolgt einen vielversprechenden neuen Ansatz. Die Arbeit der Wissenschaftler, die hoffentlich zur Entwicklung eines neuen Medikaments gegen Herpesviren führt, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden fünf Jahren mit bis zu 2,34 Millionen Euro gefördert.

Einen guten Überblick gibt die Seite:

CFS Hilfe AT Forschung

Namhafte Studien auf der Seite der SGME

Manche Covid-19-Patienten sind noch Monate nach der Infektion dauerhaft geschwächt. Ihre Symptome gleichen denen des Chronischen Erschöpfungssyndrom. Ein Forscher der Uni Würzburg sucht jetzt nach den Parallelen. Ist ein Virus Auslöser des Chronischen Müdigkeitssyndroms? Diese Frage untersucht Dr. Bhupesh Prusty, Gruppenleiter am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Universität Würzburg. Für seine Forschung hat er jetzt den mit 30.000 US-Dollar dotierten Ramsay Award erhalten.

Major Study Links Gut Bacteria to Fatigue in Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS)

Deutsche Übersetzung der Seite Studie Darmbakterien

Butyrat-Darmbakterien (wird im obigen Text oft verwendet und hier erklärt)

Myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) ist eine Krankheit, die durch eine Vielzahl von schwächenden Symptomen gekennzeichnet ist, darunter autonome, immunologische und kognitive Funktionsstörungen. Obwohl immer wieder über neurologische und kognitive Abweichungen berichtet wird, ist relativ wenig über den regionalen zerebralen Blutfluss (rCBF) bei ME/CFS bekannt. In dieser Studie untersuchten wir eine Kohorte von 31 ME/CSF-Patienten (Durchschnittsalter: 42,8 ± 13,5 Jahre) und 48 gesunden Kontrollpersonen (Durchschnittsalter: 42,9 ± 12,0 Jahre) mit der Pseudo-Continuous Arterial Spin Labeling (PCASL)-Technik auf einem klinischen 3T-Ganzkörper-MRT-Scanner. Neben der routinemäßigen klinischen MRT umfasste das Protokoll eine über 8 Minuten dauernde rCBF-Messung. Die Unterschiede in der rCBF zwischen den ME/CSF-Patienten und den gesunden Kontrollen wurden statistisch mit voxelweisen und AAL ROI-basierten Zwei-Stichproben-Tests bewertet. Die rCBF-Daten wurden auch einer linearen Regressionsanalyse unterzogen, wobei der Symptomschweregrad als Hauptregressor verwendet wurde. Im Vergleich zu den gesunden Kontrollen zeigte die Patientengruppe eine signifikante Hypoperfusion (unkorrigierte voxelweise p ≤ 0,001, FWE p ≤ 0,01) in mehreren Hirnregionen des limbischen Systems, einschließlich des anterioren cingulären Cortex, des Putamens, des Pallidums und des anterioren ventralen insulären Bereichs. Bei den ME/CFS-Patienten war der Gesamtsymptomschweregrad in Ruhe signifikant mit einem verringerten rCBF im anterioren cingulären Kortex verbunden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Störungen der Hirndurchblutung im limbischen System zur Pathogenese von ME/CFS beitragen können.