Das Krankheitsbild des Leaky Gut bezieht sich auf eine gestörte Barrierefunktion der Darmwand, wodurch eine erhöhte Durchlässigkeit für Schadstoffe, Toxine und z. B. Bakterien entsteht. Dies kann zu einer Entzündungsreaktion im Darm führen und potenziell Entzündungen im gesamten Körper auslösen. Eine gestörte Darmbarriere könnte somit eine Rolle bei der Entzündungsreaktion spielen, die in einigen Fällen bei ME/CFS beobachtet wird.
Was sind die Ursachen für Leaky gut?
Die genauen Ursachen von Leaky-Gut-Syndrom sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass mehrere Faktoren dazu beitragen können. Zu den möglichen Ursachen gehören:
- Ernährung:
Eine ungesunde Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker, Gluten und bestimmten Chemikalien ist, kann die Darmgesundheit beeinträchtigen und die Darmbarriere schwächen. - Stress:
Chronischer Stress kann den Darm beeinflussen und die Darmpermeabilität erhöhen. - Medikamente:
Die langfristige Verwendung bestimmter Medikamente wie nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs), Antibiotika und Protonenpumpenhemmer kann die Darmgesundheit beeinträchtigen. - Infektionen:
Bakterielle oder virale Infektionen können Entzündungen im Darm verursachen und die Darmbarriere schädigen. - Umweltfaktoren:
Giftstoffe, Schadstoffe und Chemikalien aus der Umwelt können die Darmgesundheit beeinträchtigen und die Darmpermeabilität erhöhen. - Alkohol und Rauchen:
Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können ebenfalls die Darmbarriere schwächen. - Genetik:
Es wird vermutet, dass bestimmte genetische Faktoren eine Rolle bei der Anfälligkeit für Leaky-Gut-Syndrom spielen könnten (Tight Junction Proteine, Mutationen in Genen, die für die Immunabwehr wichtig sind, Mutationen in Genen, die für die Entzündungsregulation wichtig sind). - Im Newsletter vom 01.08.2023 hat Dr. Wiechert geschrieben, dass Leaky-Gut-Syndrom durch Geschirrspülmittel und Klarspüler entstehen kann. Wenn du also vom Leaky-Gut-Syndrom betroffen bist, solltest du auf Klarspüler verzichten und besonders gründliche Spülvorgänge deines Geschirrs bevorzugen. Wenn ich per Hand spüle, nehme ich einfach klares Wasser, um jedes einzelne Geschirr vom Spülmittel zu befreien.
Wie kann das Leaky gut Syndrom labordiagnostische nachgewiesen werden?
- Stuhlanalysen:
Untersuchung von Stuhlproben auf Anzeichen von Entzündungen, Infektionen oder anderen Veränderungen. Empfehlen kann ich den großen Stuhltest von Biovis. Persönlich kenne ich keinen umfangreicheren Test, der so viele Werte prüft. - Blutuntersuchungen:
Bestimmung von Entzündungsmarkern oder Antikörpern, die auf eine Entzündungsreaktion im Körper hindeuten könnten. Hier ist z. B. Zonulin und I-FABP von Bedeutung. Entsprechende Untersuchungen gibt es z. B. bei IMD-Berlin. Eventuell lohnt es sich noch den Blutwert IgA zu testen. Je nach Phase kann der Wert erhöht oder erniedrigt sein. Das muss der Arzt interpretieren. - Endoskopie:
Eine Untersuchung, bei der ein flexibler Schlauch mit einer Kamera am Ende in den Darm eingeführt wird, um das Innere des Darms zu betrachten und mögliche Veränderungen zu identifizieren. Diese Untersuchung sollte deswegen erwogen werden, da z. B. auch eine Zöliakie oder eine Glutensensitivität vorliegen könnte und der Arzt so direkt im Darm eventuelle Störungen identifizieren kann. Eventuell kann der Arzt auch Biopsien nehmen, um auch andere Krankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auszuschließen.
Wie kann das Leaky-gut-Syndrom behandelt werden?
Auch hier gibt der Newsletter von Dr. Wiechert eine klare Auskunft:
Therapeutisch kommen Faserstoffe (Ballaststoffe), Glutamin, Zink, Vitamin A und D, Probiotika wie L.plantarum 299v, L. rhamnosus GG und L.acidophilus DSS-1 infrage. Die Probiotika wirken über die vermehrte Muzinexpression und Sekretion der Becherzellen, die Darmbarriere stärken. Phytotherapeutika, Polyphenole und ggf. auch Pilze sind neben Arginin mögliche Teilnehmer eines therapeutischen Konzeptes.
Alle therapeutischen Maßnahmen müssen zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden!