Autoantikörper

Was ist ME/CFS?

Das chronische Fatigue-Syndrom (CFS), auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bezeichnet, ist eine häufige und schwere Multisystemerkrankung. Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt, aber es ist klar, dass bei ME/CFS eine Dysregulation des Immunsystems, des Hormonsystems, des autonomen Nervensystems und des zellulären Energiestoffwechsels auftritt. In etwa zwei Drittel der Fälle wird das ME/CFS durch eine Infektion ausgelöst.
Studien haben gezeigt, dass bei etwa einem Drittel erhöhte Autoantikörper nachweisbar sind.

Was sind agonistische Autoantikörper?

Autoantikörper sind Antikörper, die sich gegen körpereigenes, gesundes Gewebe richten. Es gibt auch Autoantikörper gegen wichtige Rezeptoren wie die für Adrenalin und Acetylcholin, die ebenfalls eine Rolle bei Krankheiten spielen. Diese Rezeptoren werden auch G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCR) genannt.

Verbindung zwischen agonistischen Autoantikörpern und ME/CFS

Studien haben gezeigt, dass bei etwa einem Drittel der von ME/CFS Betroffenen erhöhte Autoantikörper gegen den beta-2-adrenergen Rezeptor (ß2-RAK) und gegen muskarine Azetylcholinrezeptoren nachweisbar sind. Eine Folgestudie zeigte, dass ß2-RAK auch bei Gesunden vorkommen und die Funktion von Adrenalin unterstützen. Bei ME/CFS-Erkrankten mit erhöhten Antikörpern war deren Funktion vermindert. Des Weiteren zeigte sich, dass die Schwere vieler Symptome mit der Höhe der Antikörper korreliert.

Was ist Post-Covid?

Post-Covid, auch als Long Covid bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem Patienten Wochen bis Monate nach einer Covid-19-Infektion weiterhin Beschwerden haben. Die Symptome können nahezu jedes Organsystem betreffen und ähneln in der Ausprägung häufig dem Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS).

Verbindung zwischen agonistischen Autoantikörpern und Post-Covid

Es gibt Hinweise darauf, dass Autoantikörper, die sich nach einer Covid-19-Erkrankung bilden, bis zu sechs Monate nach der akuten Erkrankung nachweisbar sind und möglicherweise an der Entstehung des Long-Covid-Syndroms beteiligt sind. Noch ist aber die Bedeutung der Antikörper nicht bekannt.

Bluttest:

Es gibt überzeugende Hinweise darauf, dass ME/CFS bei Patienten mit vorangegangener Infektion eine autoimmune Ätiologie aufweist, da auch Autoantikörper nachweisbar sind. Neurotransmitter-Rezeptor-Autoantikörper sind bei etwa 30 % der Patienten mit ME/CFS nachweisbar.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wurde beobachtet, dass ein Teil der Patienten Wochen bis Monate nach dem Infekt Beschwerden entwickeln, die als „Long Covid“ oder „Post-COVID-19-Syndrom“ bezeichnet werden und an ME/CFS erinnern.

Quelle für Bluttest: 1: IMD Berlin

Es gibt drei Testmöglichkeiten zu den Autoantikörpern bei LC und ME/CFS:
Berlin Cures, IMD Berlin, Celltrend – alle Testmöglichkeiten liegen im Download-Ordner

Hier als Beispiel mein Ergebnis:

Autoimmundiagnostik Beispiel: IMD-Berlin

Videos zu den agonistischen Autoantikörpern:

Das Video behandelt die Konkurrenz zwischen Autoantikörpern (agAAK) und Neurotransmittern an G-Protein gekoppelten Rezeptoren. Antagonistische Medikamente können Symptome reduzieren, aber Blutdrucksenkung verursachen. Cholesterinsenker haben minimale Entzündungshemmung. IgG-Immunadsorptionsapherese wird als Therapie vorgeschlagen, erfolgreich in etwa 80 % der Fälle. Bei 20 % könnte der Auslöser weiterhin vorhanden sein, wie Spike-Protein oder reaktivierte Virusinfektionen. Sechs Monate Regenerationszeit werden empfohlen. Junge Menschen reagieren stärker, ältere Menschen ab 1955 weniger betroffen, möglicherweise aufgrund von Vorerkrankungen, allergischer und autoimmuner Veranlagung.

Zitat aus dem Buch „Die systemische Mastzellerkrankung“ von Prof. Molderings und Prof. Mücke:

„Bei fast allen Mastzell-Erkrankten, die sich eine Apherese (Blutwäsche) unterzogen haben, ist es zu schweren Komplikationen und/oder einer lang andauernden Verschlimmerung der Mastzellerkrankung gekommen.
Zusammengefasst überwiegt bei MCAD-Patienten bis auf sehr seltene Ausnahmesituationen bei der Nutzen-Risiko-Abwägung der Anwendung einer therapeutischen Apherese oder Immunadsorption das Risiko den Nutzen.“

Jeder Patient, der eventuell eine Blutwäsche in Erwägung zieht, sollte unbedingt ärztlich abklären, ob keine Mastzellerkrankung vorliegt!

agAAK gegen GPCR – Update im Gespräch mit Dipl.-Ing. M. Bimmler – Apherese ja oder nein?
https://www.youtube.com/watch?v=XtNm2HMwSKs
Video von Prof. Dr. med. Klaus Wirth. „Eine neue und umfassende Krankheitshypothese basierend auf der Beobachtung von AAK gegen ß2-adrenerge Rezeptoren“:
Prof. Dr. med. Klaus Wirth „Eine neue und umfassende Krankheitshypo- these basierend auf der Beobachtung von Auto-antikörpern gegen ß2-adrenerge Rezeptoren.“

Autoantikörper bei CFS und Long Covid? Aktuelle Forschung bei chronischem Erschöpfungssyndrom!

https://www.youtube.com/watch?v=3d0xBB3uhS8

Selbstzerstörung durch eigenes Immunsystem – Long Covid, Bluthochdruck, Alzheimer und Weitere?

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Quellen:

  1. Long- und Post-COVID-Syndrom
  2. Arbeitspapier zu Long- / Post-COVID und „Post-VAC“
  3. Autoantikörper als möglicher Auslöser von Long-Covid
  4. Mehr Autoimmunerkrankungen nach COVID-19 in Deutschland
  5. Post-Vac-Syndrom: Auch junge Frau aus Pfalz schwer erkrankt
  6. Autoantikörperbestimmung bei chronischem Fatigue-Syndrom (CFS)
  7. Autoantikörper und Therapiestudien bei ME/CFS