Amygdala

Im Zusammenhang mit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) gibt es einige Theorien und Hinweise darauf, dass die Funktionsweise der Amygdala (habe bewusst auf eine Beschreibung verzichtet, da das bei Studyflix super erklärt wird) beeinträchtigt sein könnte. ME/CFS ist eine komplexe Erkrankung, bei der Patienten oft anhaltende Fatigue und eine Vielzahl von anderen Symptomen erleben, darunter Schmerzen, Schlafstörungen und kognitive Beeinträchtigungen. Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit ME/CFS eine überaktive Amygdala haben könnten, was zu einer gesteigerten Wahrnehmung von Stress und erhöhter Empfindlichkeit gegenüber Umweltreizen führen könnte. Dies könnte dazu beitragen, warum Stress und emotionale Belastung bei Menschen mit ME/CFS die Symptome verschlimmern könnten. Hierzu hat Prof. Dr. Michael Sadre Chirazi-Stark im Vortrag am Fachtag in Aalen sehr viel gesagt. Sobald das Video veröffentlicht ist, verlinke ich das hier.

Alle hier aufgeführten Möglichkeiten und Übungen sind zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker abzusprechen!

Um die Amygdala zu beruhigen und die Stressreaktion zu regulieren, gibt es verschiedene Übungen und Techniken, die helfen können:

  1. Atemübungen: Tiefes, langsames Atmen kann dazu beitragen, die Stressreaktion zu reduzieren und die Amygdala zu beruhigen. Konzentriertes, bewusstes Atmen kann in Stresssituationen angewendet werden.
  2. Meditation und Achtsamkeit: Die Praxis der Meditation und Achtsamkeitstraining kann dazu beitragen, die Aktivität der Amygdala zu reduzieren und die Fähigkeit zur Emotionsregulation zu stärken.
  3. Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Nidra Yoga und ähnliche Entspannungstechniken können helfen, körperliche und emotionale Anspannung abzubauen. Ebenfalls kann Yoga dazu beitragen, die Amygdala zu beruhigen. Die einfachste Entspannungsübung ist eine Umarmung, also umarmt doch jeden Tag eure Liebsten, damit beruhigt sich die Amygdala. Wenn gerade niemand zum Umarmen da ist, kann man das auch selbst tun (Selbstumarmung)!
  4. Sport und körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Bewegung kann dazu beitragen, Stress abzubauen und die Funktionsweise der Amygdala zu regulieren. Das geht bei ME/CFS eben nur bedingt und muss mit großer Vorsicht angegangen werden! Je nach Schweregrad könnte aber ein ganz langsamer Spaziergang an der frischen Luft z. B. die Amygdala beruhigen. Es ist bei ME/CFS sehr wichtig, sich an die individuellen Möglichkeiten anzupassen und sich vor Beginn jeglicher körperlicher Aktivität mit einem Arzt abzusprechen!
  5. Psychotherapie: Therapieansätze wie Psychotherapie (muss ganz speziell auf ME/CFS Patienten abgestimmt sein – siehe Video Bettina Grande am Fachtag – „Was Psychotherapie in der Versorgung ME/CFS-Betroffener leisten kann“) können dazu beitragen, die Stressverarbeitung zu verbessern und die Aktivität der Amygdala zu kontrollieren.
  6. Ablenkung: Das Singen oder Summen einer Melodie lenkt die Aufmerksamkeit weg von belastenden Gedanken und Emotionen, was zur Verringerung von Stress beitragen kann. Wer mutig und neugierig ist, kann die heilenden Laute aus der TCM-Medizin probieren.

Es ist klar, dass ME/CFS eine komplexe Erkrankung ist, und die Rolle der Amygdala in diesem Kontext weiterhin Gegenstand von Forschung und Diskussion ist. Dennoch können diese Techniken zur Stressbewältigung und zur Regulierung der Amygdala-Funktion vielen Menschen, unabhängig von ihrer Gesundheit, helfen, mit Stress und emotionaler Belastung besser umzugehen.