Magnesium

Ein unterschätztes und oft vernachlässigtes Mineral ist Magnesium. Bei ME/CFS sollte über die Einnahme nachgedacht werden, da es an vielen biochemischen Reaktionen im Körper beteiligt ist. Es wirkt unterstützend auf die Blutgefäße, entspannt die Muskeln, wirkt regulierend auf den Blutzucker, und beruhigt und reguliert das Nervensystem. Es kann sogar bei Bluthochdruckpatienten den hohen Blutdruck etwas regulieren und verfügt über antientzündliche Wirkungen. Mitochondrien sind die wichtigsten intrazellulären Magnesium-Speicher in unserem Körper.

Durch einen Magnesiummangel können sich die Muskeln anspannen und sind nicht mehr fähig, sich zu entspannen, was zu einer Vasokonstriktion führen könnte. Ein Magnesiummangel sollte immer durch einen Bluttest festgestellt werden. Allerdings profitiere ich selbst (das ist sicher individuell) auch ohne Mangel durch regelmäßige Bäder in Magensiumflocken. Es wird hier über die Haut aufgenommen. Gefühlt ist durch das warme Bad und die Aufnahme des Magnesiums die Muskelspannung etwas geringer.

Eine eventuelle Therapie muss zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden!

In den letzten Jahren ist in den USA die Magnesiumaufnahme gesunken. Durch die Aufnahme von Medikamenten wie Antihistaminika, Blutdrucksenker, Antazida, und Antibiotika kann sich der Magnesium-Spiegel verringern. Im Artikel „Magnesiumstatus und Stress: Das Konzept des Teufelskreises neu aufgelegt“ wird berichtet, dass auch Natrium-, Kalzium- und proteinreiche Diäten, Koffein und Alkohol zu einem Mangel führen können. Außerdem können die Antibabypille, Asthma-Medikamente, eine erhöhte Zufuhr von Oxalsäure zu einem Mangel führen.

Magnesium
Magnesium-Flocken – Bild Wilfried Lang

Mitochondriale Probleme, die bei ME/CFS häufig anzutreffen sind, können dazu führen, dass Magnesium aus den Zellen austritt und Kalzium eintritt. Es kann dazu beitragen, den Natrium- und Kalziumspiegel niedrig zu halten. Außerdem unterstützt Magnesium den Schilddrüsen- und Sexualhormonstatus. Ein Ungleichgewicht zwischen Magnesium und Kalzium kann dazu führen, dass Bluthochdruck, ATP-Mangel, und sogar Asthma entstehen kann.

Wenn Schmerzen beziehungsweise die Begleiterkrankung Fibromyalgie mit im Spiel sind, wurden erniedrigte Spiegel von Magnesium in Studien festgestellt. Durch die Supplementierung von Magnesium kann z. B. eine erforderliche Medikation mit z. B. Opioiden verringert werden. Auch eine häufige Begleiterkrankung bei ME/CFS sind Kopfschmerzen bzw. Migräne. Die Einnahme von Magnesium kann z. B. im Anfangsstadium eines Migräne-Anfalles zur Reduzierung beitragen. Magnesium ist außerdem ein Cofaktor bei der Produktion von Diaminoxidase. Das Enzym DAO trägt zum Abbau von Histamin bei, das oft bei Mastzellenproblemen auftritt.

Symptome eines Magnesiummangels können sein:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Appetitlosigkeit

Studie:

1991 führten Cox et al. eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit 20 Patienten mit ME/CFS im Vereinigten Königreich durch und fanden heraus, dass die Personen mit CFS weniger Magnesium in roten Blutkörperchen aufwiesen als gesunde Kontrollpersonen. Patienten, die sechs Wochen lang mit intramuskulärem Magnesiumsulfat behandelt wurden, hatten im Vergleich zu Placebo ein höheres Energieniveau, einen besseren emotionalen Zustand und weniger Schmerzen im Nottingham-Gesundheitsprofil.

Therapie:

Wie oben schon erwähnt, würde ich zuerst eine Blutuntersuchung anstreben, ob ein Mangel vorliegt. Wenn kein Mangel vorliegt, kann trotzdem eine Supplementierung eventuell zur Reduzierung von Müdigkeit und Schwäche beitragen, vor allem bei möglichen Muskelverspannungen. Ich selbst bin ein Fan von medizinischen Bädern und nehme Magnesium über die zugefügten Magnesium-Flocken in der Badewanne auf. Bei einer oralen Aufnahme wird oft eine tägliche Zufuhr von 300 bis 400 mg empfohlen. Die Einnahme kann völlig unabhängig von Mahlzeiten und Tageszeit erfolgen.
Eine Einnahme, Infusion usw. muss zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker absprechen!

5 Anzeichen von Magnesiummangel: Darauf sollten Sie achten 💡 Wirkung von Magnesium in Unserem Körper