Cortisol reguliert den Energieumsatz in fast jeder Körperzelle und nimmt Einfluss auf den Blutzucker, den Eiweißstoffwechsel, das Immunsystem und den Knochenstoffwechsel. Eine Überfunktion kann zu erhöhten Blutzuckerwerten, zu Hunger und Schlaflosigkeit, zu Muskelschwäche, zur Infektionsneigung und zu Knochenschwund (Osteoporose) führen. Eine Unterfunktion führt zu niedrigen Blutzuckerspiegeln, Natriummangel, Übelkeit, oftmals erheblicher Müdigkeit und Erschöpfung, schnellem Frösteln und Frieren, gelegentlich auch Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen.
Was ist Cortisol?
Cortisol ist ein körpereigenes Hormon, das an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und bei Stress vermehrt freigesetzt wird.
Sowohl im Blut – als auch im Urin und Speichel kann der Arzt das Cortisol messen.
Immer wieder wird über Ursache verminderten Cortisols bei Burn-Out und Chronic Fatigue Syndrom (CFS) berichtet.
In der Tat findet man in vielen Fällen eine Verminderung des Cortisol-Spiegels im Speichel.
So sieht das Ergebnis bei mir aus:

Man sieht deutlich, dass vor allem der Anstieg im Laufe des Tages viel zu niedrig ausfällt, vor allem abends klappen mir ab 20.00 Uhr einfach die Augen zu:
“Vergleiche der schwer erkrankten ME/CFS-Patient:innen mit gesunden Kontrollen zeigten ein niedrigeres Aktivitätslevel, gestörten Schlaf (Patient:innen brauchten länger, um Tiefschlafphasen zu erreichen), gestörtes Cortisol-Level (der normale Anstieg von Cortisol am Morgen zeigte sich bei den Patient:innen nicht), sowie Veränderungen in Teilen der untersuchten Stoffe im Blut (Zytokine, Stoffwechselprodukte) und in der Darmflora (höhere Vielfalt von Mikroorganismen im Darm bei Patient:innen).”
Könnte eine Neuroinflammation die Cortisol-Probleme bei ME/CFS und Fibromyalgie auslösen?
Die Rolle des Hormonsystems:
Dauerhafte körperliche, psychische oder toxische Belastungen des Organismus, wie sie als Ursachen eines CFS diskutiert werden, führen zu einer lang anhaltenden Abwehrreaktion des Körpers, zu einem anhaltenden Alarmzustand, der eine massive Störung des Hormonsystems nach sich ziehen kann. CRH (Corticotropin Releasing Hormone) wird in Folge der dauerhaften Belastungen in vermehrter Form durch den Hypothalamus ausgeschüttet. Möglicherweise werden dadurch die Hypophyse und die Nebennierenrinde, die durch CRH beeinflusst werden, mit der Zeit für diesen Botenstoff unempfindlich. Als Folge findet sich bei CFS-Patienten ein erniedrigter Morgenwert bei Cortisol, ein gestörter Cortisol-Tagesverlauf, ein erniedrigter Wert bei ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) sowie ein Mangel an Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und PEA.
Behandlung:
Hier gibt es völlig unterschiedlich Ansätze. Mein Arzt hat Hydrocortison (10 mg) und Briol vorgeschlagen. Dr. Bieger vertritt die Meinung, dass eine Gabe von Hydrocortison die körpereigene Produktion von Cortisol zusätzlich hemmt. Er plädiert zur Gabe von Aminosäure-Vorstufen von Noradrenalin wie Phenylalanin, Tyrosin, DOPA (z. B. in Mucuna pruriens) zusammen mit Enzym-Kofaktoren (bestimmte B-Vitamine und Vitamin C) sowie sog. Neuro-Modulatoren, die die Wirksamkeit von Noradrenalin verstärken können.
Alle Therapien müssen zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden!
Phenylalanin, Tyrosin, Mucuna pruriens, Vitamin-B, Vitamin-C,