Therapie

Prinzipiell gibt es keine ursächliche Therapie-Möglichkeit für ME/CFS.
Allerdings kann durchaus symptomatisch geholfen werden.
Alle Therapien müssen zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden!

Versorgung von Patient*innen mit schwerer oder sehr schwerer
Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom

Pacing:

Pacing bezeichnet das Konzept, Aktivität nur in dem Ausmaß durchzuführen, bei der es nicht zu einer Verschlechterung des Zustandes kommt. Diese sogenannte Post Exertional Malaise, wo es nach Überanstrengung zu einer deutlichen Verstärkung vorbestehender Symptome wie Erschöpfung, Krankheitsgefühl oder Schmerzen kommt, ist ein typisches Merkmal oft postinfektiöser Erkrankungen wie ME/CFS. Das Problem ist, dass dieses Konzept gegen die Intuition ist. Wir erleben ständig, dass Training und Anstrengung uns weiter bringen. Bei den meisten Erkrankungen ist Trainingstherapie sinnvoll und gut. Bei ME/CFS und Long Covid ist aber genau das Gegenteil der Fall. Geht man über die oft sehr engen Grenzen, wird man bestraft.

Stingl
SGME-Pacing
DG für ME/CFS
Apothekenumschau
Was ist Pacing?

Mangelzustände beheben:

Bitte nicht wahllos Vitamine und Nährstoffe zu sich nehmen. Ich würde unbedingt eine Blutanalyse machen und dann auffüllen!


Wie man mit Mikronährstoffmedizin die Symptome lindern und Lebensqualität zurückgewinnen kann:

Vitamindoctor CFS

Bei vielen Patienten, die unter dem chronischen Erschöpfungssyndrom leiden, sind Mangelzustände bei bestimmten Vitaminen oder anderen Mikronährstoffen festzustellen.

Nahrungsergungsmittel bei CFS

Insbesondere für Vitamin B12, Folsäure, Supradyn, NADH, Coenzym Q10 und D-Ribose konnten Verbesserungen festgestellt werden. Ebenfalls wichtig für den Energiestoffwechsel sind Eisen, Magnesium, Vitamin C und E und Omega-3-Fettsäuren.

Sinnvoll wäre vielleicht auch eine Blutuntersuchung, was konkret fehlt und dann entsprechend aufzufüllen. Siehe auch Nahrungsergänzung und Nahrungsergänzung Energiestoffwechsel.

Infekte und Allergien:

Bei häufigen Infekten gezielte Erreger-Diagnostik.
Meersalz-Nasenspray, Vitamin D3, K2 (bitte Wert vorher bestimmen lassen). Der Wert sollte deutlich über 50 liegen, besser bei 100 Nanomol pro Liter.
Inhalationen mit z. B. Pariboy, Allergien und Intoleranzen bestimmen lassen und Auslöser vermeiden, eventuell Desensibilisierung,
Hand- und Fußbäder können bei Infekten Linderung bringen, eventuell Kolostrum einnehmen, bei Herpes-Viren eventuell L-Lysin, mit Zistrose akute oder persistierende Viren bekämpfen, Übersicht Heilpflanzen bei Virusinfektionen,

Schlafprobleme:


5-HTP, Tryptophan, Melatonin, CBD-Öl, Ginseng, Homöopathie Schlafstörungen, Tee aus Reishipulver,

Schmerzen:

Es ist bei Schmerzen immer eine gute Idee, einen speziellen Schmerzmediziner/in aufzusuchen und sich eingehend beraten zu lassen.

CBD-Öl, Schmerzöle, Mädesüß (Achtung enthält Salicylate – nicht bei Salicylatintoleranz), medizinische Bäder, gezielte Wickel.

Cannabidiol – was steckt in CBD-Öl & Co.?

CBD-Öl zur Linderung von Schmerzen und Fatigue

Reizdarm:

Flohsamenschalen (nicht bei Darmverschlussproblemen – bitte viel trinken), Glutenunverträglichkeit überprüfen, Fruktose– bzw. Laktose-Intoleranz überprüfen. Ebenso lohnt es sich nach möglichen Allergien zuschauen.
Hier eine Übersicht möglicher Intoleranzen.

Erschöpfung:

Homöopathie Erschöpfung, Vitalpilze (Raupenpilz), auch Ginseng hat leistungsfördernde Eigenschaften, Q10 und NADH könnte ebenso helfen und auch D-Ribose. Letztendlich muss man leider „herumprobieren“.

Medikamente (symptomatisch)

Prinzipiell gibt es keine speziellen Medikamente gegen ME/CFS. Allerdings können Medikamente für bestimmte Probleme durchaus hilfreich sein. Eine gute Übersicht bieten hier die Behandlungsempfehlungen der „US ME/CFS Clinician Coalition“.
Bitte unbedingt mit dem Arzt absprechen!

Off-Label Therapien: LDN, LDA, H1 und H2 Antihistaminika,

ME Therapien und Medikamente

POTS:

Sehr viel trinken.

Ein Schellong-Test kann durchaus selbst mit einem Oberarmblutdruckmessgerät durchgeführt werden:

POTS
POTS bei WordPress

Herzratenvariabilitätsmessung:

HRV-Messung

Atemübungen oder wie nachfolgend Entspannungsübungen machen!

https://www.youtube.com/watch?v=_Y1hkMss1aw

Eine einfache Atemübung kann man im Gehen machen. Durch die Nase 4 Schritte lang einatmen. 8 Schritte lang über die Lippe (Lippenbremse) ausblasen. 2 Schritte Pause machen dann von vorne. Die Übung so in etwa fünfmal hintereinander wiederholen. Am besten im Wald oder in der Natur ausführen!

Entspannungsübungen um den oft überaktiven Sympathikus zu dämpfen:

https://www.youtube.com/watch?v=zJYTL4Wi_to
https://www.youtube.com/watch?v=yFzhl5uCVCc
https://www.youtube.com/watch?v=DzCrNUViMtM

Falls noch psychische Probleme dazu kommen (bei chronischen Krankheiten oft der Fall), lohnt es sich eventuell einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Das ist aber sehr individuell und muss jeder selbst entscheiden.

Therapieempfehlungen der Charité in Berlin.

Dr. Herbert Renz-Polster und Prof. Carmen Scheibenbogen, beide Mitglieder im Ärztlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS, haben in der Fachzeitschrift Die Innere Medizin einen umfassenden Artikel zu ME/CFS publiziert: „Post-COVID-Syndrom mit Fatigue und Belastungsintoleranz: Myalgische Enzephalomyelitis bzw. Chronisches Fatigue-Syndrom“. Darin geht es u. a. um die Symptomatik, (Differenzial)-Diagnostik, Epidemiologie, Pathogenese und Behandlung von ME/CFS. Der Artikel ist auch geeignet, um ihn an Ärzt*innen oder Behörden weiterzugeben.