Nahrungsergänzung Energiestoffwechsel

Chronisches -Fatigue-Syndrom (CFS), auch Myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt, ist eine komplexe Erkrankung, die mit anhaltender Müdigkeit, Muskelschwäche und einer Reihe anderer Symptome einhergeht. Die Ursachen von CFS sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Störung des Energiestoffwechsels eine Rolle spielt. Die Forschung hat gezeigt, dass einige Nährstoffe, wie Eisen, Magnesium, Vitamin C und Vitamin D, für den Energiestoffwechsel wichtig sind. Daher wird bei CFS häufig eine Nahrungsergänzung mit diesen Nährstoffen empfohlen.

Eine eventuelle Therapie muss zwingend mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden! Auf eventuelle Unverträglichkeiten muss geachtet werden!

Eisen:

Prinzipiell gibt es zwei Eisenwerte, das Transferrin und Ferritin. Transferrin ist ein Eiweißstoff, der für den Transport von Eisen im Blut zuständig ist. Ferritin ist ein Eiweißstoff, der für die Speicherung von Eisen im Körper zuständig ist. Interessant ist die Rolle des Eisens bei Infektionen. Häufig kommen ja bei ME/CFS Infekte zum Tragen (Halsschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Erkältungen). Eisen unterstützt im Körper die Funktion des Immunsystems und unterstützt den Körper dabei nicht müde zu werden.
Wenn man gleichzeitig Vitamin C supplementiert, wird Eisen besser aufgenommen!


Ohne Blutuntersuchung ist eine Supplementierung nicht sinnvoll, bzw. könnte sogar gefährlich werden, wenn sogar zu viel Eisen vorliegt! Bei mir selbst liegt ein immer wieder vorkommender Ferritin Mangel vor, den ich selbst mit Kephalodoron (vertrage ich besser als die normalen Eisentabletten) und Ferrum preaparatum comp. behandle. Eiseninfusionen können eventuell Sinn ergeben, sind allerdings nicht ungefährlich, da diese „aufs Herz“ gehen könnten. Orale Einnahme geht normalerweise immer vor einer Infusion. Möglich ist eine Substituierung eventuell auch mit z. B. Kräuterblut (Floradix). Allerdings sind da wieder jede Menge Kreuzreaktionen möglich, deshalb bei Intoleranzen und Allergien eher auf Kephalodoron, Ferrum preaparatum comp. oder Eisenbisglycinat ausweichen!
Die europäische Leitlinie für ME/CFS empfiehlt eine Behandlung, wenn der Ferritin Spiegel < 50 ug/l beträgt! Einen guten Eisengehalt in Lebensmitteln findet man in Samen, Fleisch, Hülsenfrüchte und Nüssen.

Dr. med. Beat Schaub, Erstes Ärztliche Eisenzentrum

Magnesium:

Magnesium spielt eine große Rolle beim Energiestoffwechsel im Körper. Es wirkt mit bei der Reizübertragung von Nerven auf Muskeln und bei der Muskelkontraktion. Außerdem ist es wichtig bei der Knochenmineralisierung, wenn Magnesiummangel vorliegt, kann dies zu Krämpfen, Zittern oder sogar zu Herzrhythmusstörungen kommen. Persönlich nehme ich Magnesium über eine Kombination von Vitamin D K2 und Magnesium auf. Zusätzlich bade ich immer wieder in Magensiumflocken. Auch wenn kein Magnesiummangel im Blut feststellbar ist, konnte ich von der Einnahme bzw. Infusionen profitieren.

Vitamin C:

Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin. Es ist an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt. Es hilft zum Aufbau von Knochen, Knorpel, Zahnfleisch und Bindegewebe. Dies schützt vor Zellschäden und hat antioxidative Eigenschaften. Vitamin C wirkt antibakteriell, antiviral und immunmodulierend und obendrein kann es den Blutdruck senken. Eine Überdosierung ist kaum möglich. Im Winter kann man es einfach durch einen frischgepressten Orangensaft zu sich nehmen. Selbst habe ich schon Ester-C zu mir genommen. Es gibt aber eine Vielzahl von Produkten. Wichtig ist immer auf die Inhaltsstoffe zu schauen. Es können durchaus Kreuzreaktionen entstehen, wenn z. B. zusätzlich eine Salicylatintoleranz vorhanden ist. Vitamin C hemmt oxidativen Stress. Interessant ist die Studie von Marri Hemilä an der Universität in Helsinki.
Überlegenswert ist vielleicht auch eine Kombination von Vitamin C und Zink. Zink besitzt eine antivirale Wirkung und hilft dem Körper T-Zellen zu bilden.

Vitamin C 🍋 Schützt uns Ascorbinsäure vor Infektionen (Covid-19) und was passiert bei einem Mangel?

Vitamin D:

Dieses Thema ist in der Schulmedizin ein umstrittenes Thema. Vor allem die Höhe des Spiegels wird oft diskutiert. Ein mir bekannter Umweltmediziner hat mir persönlich empfohlen, dass der Vitamin D Spiegel bei chronischen Schmerzpatienten bei etwa 100 liegen sollte. Für die Schulmedizin wäre das zu hoch. Jeder sollte das mit seinem Hausarzt diskutieren! Vitamin D kann der Mensch mithilfe von Sonnenlicht selbst produzieren. Allerdings geht das nur, wenn der UV-Index über drei ist, sodass in der kalten Jahreszeit (etwa Oktober bis Februar), fast gar kein Vitamin D vom Körper durch die Sonne produziert werden kann! Es ist an verschiedenen Prozessen im Körper beteiligt. Unter anderem ist es wichtig für gesunde Knochen und hat eine entscheidende Rolle bei der Funktion unseres Immunsystems!

Vitamin D kann zur unterstützenden Behandlung von Schmerzerkrankungen benutzt werden. Hier eine Studie zu Vitamin D und ME/CFS. Vor der Einnahme von Vitamin D sollte der Spiegel im Blut kontrolliert werden. Auch eine Empfehlung von mir bekannten Ärzten ist die Kombination von Vitamin D, K2 und Magnesium. Vitamin D wird praktisch immer in der Form D3 eingenommen. Diese noch inaktive Form von Vitamin D3 wird nach der Resorption aus dem Darm über das Blut in die Leber transportiert und dort durch ein Enzym zu Calcidilol umgewandelt. Dafür braucht dieses Enzym Magnesium, ansonsten gelingt diese notwendige Umwandlung nicht.

Einnahme:

Es wurde mir auch die tägliche Einnahme z. B. 4000 Einheiten empfohlen, nicht die wöchentliche Einnahme z. B. mit 20.000 Einheiten. Die Kombination könnte auch mittels Tropfen auf dreimal am Tag verteilt, eingenommen werden (übers Essen geben). Vitamin D bitte nicht erhitzen! Auch das sollte mit dem Arzt besprochen werden und vor allem der Spiegel immer wieder im Blut kontrolliert werden. Ich  möchte euch auf den Zusammenhang von CFS und Long Covid mit einem niedrigen Vitamin-D Spiegel hinweisen.

Da bei einer COVID-19 Erkrankung Vitamin-D verbraucht wird, um T-Zellen gegen Viren zu aktivieren, sinkt der Vitamin-D Spiegel im Blut während der Erkrankung stark ab. Je nachdem wie viel Vitamin-D vor der Erkrankung zur Verfügung gestanden war, kann man nach dem Ende der akuten Erkrankung einen entsprechenden Mangel haben, oder überlebt die Erkrankung nicht. Eine Studie dafür liefert die Universität Kopenhagen.
Vitamin D sollte vor der Einnahme und zur Kontrolle immer wieder im Blut kontrolliert werden:

Vitamin E:

Vitamin E hat eine antioxidative Funktion und unterstützt das Immunsystem und hilft bei der Blutgerinnung. Außerdem beeinflusst es Entzündungsreaktionen. Vitamin E ist lichtempfindlich und mag kein ständiges Erhitzen. Es kann über Nahrungsmittel und als Tabletten eingenommen werden. Bei Tabletten wieder auf mögliche Kreuzreaktionen achten!

Welches Vitamin E ist schädlich? Tocotrienole bei Krebs und Entzündungen im Gehirn?

Omega-3-Fettsäuren:

Omega-3-Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen und gehören zu den essenziellen Fettsäuren. Diese können über die Nahrung oder auch Präparate zu sich genommen werden. Auch hier bitte auf mögliche Kreuzreaktionen achten! Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren werden zur Energiegewinnung verstoffwechselt. Dr. Bieger hat interessante Artikel über dieses Thema geschrieben.


Omega-3-Fettsäuren gibt es auch in Form von Algenöl. Damit entgeht man die Mikro-Plastikbelasung durch Fischöl. Viel Omega-3-Fettsäuren enthalten die Lebensmittel:
Rapsöl, Walnüsse, Chia-Samen und Leinöl.
Effektiver ist es allerdings z. B. Lachs oder Thunfisch zu essen.
Wenn man die Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung unterstützen möchte, bedeutet das weniger tierische Fette zu sich zu nehmen, mehr Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Leinöl und Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Zum Kochen sollte man eher Rapsöl oder Walnussöl verwenden und Butter eher meiden.

https://www.youtube.com/watch?v=4QVKW1gRr4o